Der niederländische Konzern PostNL hat seine in Deutschland agierende Tochter Postcon an die Münchner Investorengruppe Quantum Capital Partners GmbH verkauft. Damit zieht sich die niederländische Post aus dem deutschen Markt zurück, um sich nach eigenen Angaben in Zukunft auf das Zustellgeschäft in BENELUX zu fokussieren.
Die Postcon mit Sitz in Ratingen verfügt bundesweit über zehn Sortierzentren, 3.500 eigene Mitarbeiter sowie, über ihre Beteiligungen an weiteren Unternehmen, über noch einmal etwa 1.800 Beschäftigte. Im Rheinland und am Niederrhein sind 1.200 eigene Briefzusteller für die Postcon tätig, die etwa zehn Prozent des deutschen Briefmarktes in ihrer Hand hält und damit nach dem Marktführer Deutsche Post der zweitgrößte Anbieter ist. In Berlin sind fast 900 Zusteller für die Tochtergesellschaft PIN Mail AG unterwegs. Darüber hinaus gibt es nach Angaben der Gesellschaft etwa 120 Zustellpartner.
Der neue Inhaber behält das bisherige Geschäft bei und will es, obgleich der Markt insgesamt rückläufig ist, weiter ausbauen. Auch die Mitarbeiter werden übernommen. „Der Kaufabschluss macht deutlich, dass wir als größter Anbieter im alternativen Briefmarkt die Stärke haben, weitere Marktanteile zu gewinnen und damit auch den Wettbewerb zu gestalten“, so der CEO von Postcon, Dr. Rüdiger Gottschalk, laut der Pressemitteilung von Postcon zu dieser Transaktion.
Die kartellrechtliche Zustimmung steht noch aus. Die Vertragspartner rechnen mit einem Abschluss bis Ende 2019.
Quantum wurde bei der Transaktion von TRACC LEGAL, Dr. Thomas Lotz (Federführung) beraten. Die PostNL wurde von der Kanzlei Bird & Bird (federführend Dr. Stefanie Orttmann, LL.M.) vertreten. TRACC stand Quantum bereits mehrfach zur Seite.